Play n’learn – Bismarck als Lokführer der Einheit? (Railroad Tycoon II) (Teil 2)

Wer im Geschichtsunterricht nicht geschlafen hat, wird das Titelbild sicherlich schon einmal gesehen haben. „Bismarck als Weichensteller“ ist der Titel einer Karikatur, die im Mai 1978 in einer englischen Satirezeitschrift erschienen ist. Dort wollte man auf Bismarcks Rolle als Vermittler hinweisen, die er in dem bestehenden Konflikt zwischen England und Russland spielen sollte: Auf dem Berliner Kongreß 1878 lud Bismarck führende europäische Großmächte ein, um eine neue Friedensordnung für Südosteuropa zu erreichen. „Ehrlicher Makler“ und so. Die Schienenthematik bot sich natürlich gut an, weil man so verdeutlichen konnte, dass ein falsches Stellen der Weichen zu einem Zusammenstoßen führen könnte. Somit gibt es immerhin eine Darstellung Bismarcks im Eisenbahnkontext, wenngleich sie inhaltlich nichts mit seiner Eisenbahnpolitik zu tun hatte. Mit dieser wollen wir uns heute im zweiten Teil von „Bismarck als Lokführer der Einheit?“ beschäftigen. Wobei wir uns ja nicht wirklich damit beschäftigen wollen, sondern eher mit Bismarcks Auftreten in Railroad Tycoon II, wo wir als Bismarck die Aufgabe haben, das zersplitterte Deutsche Reich durch eine zusammenhängende Eisenbahnlinie zu einen. Im letzten Artikel hatten wir das Szenario schon begonnen und erste Linien gebaut: Hier ging es von Berlin aus in den Osten, wobei es leichte Parallelen zu tatsächlich existierenden Bahnlinien gab. Denn um spielerisch voranzukommen, mussten wir erst mal ein wenig Geld verdienen. Die Gebiete im Osten gehörten uns bereits, die preußischen Rheingebiete als eigenständigen Staat zählte. Neben den spielerischen Aufgaben haben wir uns auch andere Inhalte angeschaut: Bismarcks Darstellung als „Stahlrossbaron“, die deutschen Kleinstaaten auf der Karte und die Königlich Preußische Eisenbah (ja, immer noch ohne „n“). Im heutigen Teil wollen wir das Szenario weiterspielen und neben dem erhofften Erreichen einer Medaille auch einen Blick auf die Gegenspieler werden, die in diesem Szenario vorhanden sind. Ohne großes Warten (wir sind hier immerhin bei der Bahn…) geht es nun also weiter, viel Spass beim Lesen!

Freund oder Feind?

6Anfangen wollen wir heute mit einem Blick auf die Konkurrenten im Szenario. Drei Herren stellen sich unserem Ziel entgegen: Gerson von Bleichröder, Henckel von Donnersmarck und Adolph von Hansemann. Tatsächlich stellen sie sich unserem Spiel auch nur entgegen, sie können das Spiel selbst nicht gewinnen. Spielerisch sind sie deshalb nicht wirklich Konkurrenten, eher Hindernisse. Wie Bismarck holt sie der Ausgangspunkt des Szenarios auch ein wenig zu früh ab: von Bleichröder war 1850 28 Jahre alt, von Hansemann 24 und von Donnersmarck 20, sprich: weit weg von späteren Erfolgen. Um besser auf ihre Rolle in der deutschen Eisenbahn-Geschichte eingehen zu können, gibt es ein kurzes Briefing zu den drei Herren:

Gerson von Bleichröder entstammte einer Bankier-Familie und hatte sehr gute Beziehungen zu Bismarck. Unter anderem galt er als dessen Privatbankier, was sich auch daran zeigte, dass er die Eisenbahn-Geschäfte Bismarcks abgewickelt hat. Die wohl größten Abwicklungen waren aber keine Käufe, sondern Verkäufe von bestehenden Aktien: Um Bismarcks Krieg gegen Österreich zu finanzieren, verkaufte er 1865 und 1866 Aktienrechte des preußischen Staates.

Henckel von Donnersmarcks Beziehungen ins Bahngeschäft sind noch unklarer. Zwar war er einer der bedeutendsten Industriellen seiner Zeit, aber das zeigte sich eher in anderen Industriezweigen. Im Eisenbahngeschäft kann man ihm kaum Leistungen nachweisen. Besser sieht es mit den Beziehungen zu Bismarck aus, denn diese waren ausgesprochen gut und für Bismarck finanziell sehr lohnenswert.

donnersmarck
Wenig konkretes: Henckel von Donnersmarck als „geschickter deutscher Aristokrat“

Adolph von Hansemann ist von den drei Kandidaten wohl der eifrigste Eisenbahninvestor gewesen: vor allem das Ruhrgebiet war hier Ziel seines Interesses, weil er zum einen bei Krupp, zum anderen bei der Gelsenkirchener Bergwerks-AG Anteilseigner war. Um die Industrie am laufen zu halten, setzte er sich früh für einen Ausbau des Eisenbahnnetzes in Deutschland ein. Aber nicht nur in Deutschland, auch in Venezuela, Deutsch-Südwestafrika oder Rumänien beteiligte er sich am Bau von Eisenbahnstrecken. Zusammen mit Gerson von Bleichröder konnte er bis 1872 einen Großteil der Eisenbahnlinien des damaligen „Eisenbahnkönigs“ Bethel Strousberg erwerben. Wenig überraschend hatte auch er sehr gute Verbindungen zu Bismarck.

Und darin liegt wohl auch die große Gemeinsamkeit der drei Gegenspieler Bismarcks: Eigentlich waren es keine Konkurrenten, sondern eher Partner der damaligen Zeit. Wenngleich bei ihren Geschäften der eigene Vorteil an erster Stelle stand, so waren die Interessen doch oft ähnlich. Gerade mit von Bleichröder entstand eine enge Zusammenarbeit, wie ineinandergreifende Zahnräder. Warum sieht das Spiel diese nun als Konkurrenten? Auch hier kommt die Antwort beim Blick auf das Entwicklerstudio: Amerikanische Entwickler wird es wohl kaum interessiert haben, wie genau die jeweiligen Herren miteinander zu tun gehabt haben. Wenn man aber halbwegs historische korrekte Computergegner für ein solches Szenario braucht, sucht man nach Leuten, die folgendes Muster erfüllen: reich, nicht komplett fremd vom Eisenbahngeschäft und irgendwie mit Bismarck verbandelt. Natürlich würden Personen, gegen die Bismarck sich auch wirklich wehren musste, mehr Sinn machen, aber gerade im Eisenbahngeschäft wird man hier kaum fündig werden. Daher sind diese historischen Personen von Kontext her zwar völlig falsch gewählt, ergeben in der künstlerischen Freiheit des Spiels aber Sinn. Eine andere Alternative wäre es gewesen, keine Computergegner in das Szenario einzubauen, was den Schwierigkeitsgrad aber noch weiter vereinfachen würde. Ähnlich wie das Weglassen der Zugehörigkeit der Rheingebiete zu Preußen sorgt man durch das Umändern der historischen Gegebenheiten für ein besseres Szenario. So schnell können aus Freunden Feinde werden, das Eisenbahngeschäft ist eben kein schmutzig. Vor allem zu Zeiten von Dampfloks…

Im Westen viel neues

Mit einer etwas merkwürdigen Schienenführung machen wir uns auf den Weg in den Westen. Da es sich im Norden kaum lohnt, eine längere Linie aufzubauen, fahren wir über Magdeburg und Braunschweig. Von dort geht es nach Hannover, wo sich die Linie aufteilt: in den Norden nach Hamburg weiter, oder in den Westen nach Helgoland. Schwerin wird über die Nordverbindung auch noch angeschlossen, aber weniger aus finanziellen Gründen, sondern nur des Szenarios wegen: Jeder Kleinstaat zählt!

5Die neuen Linien werden derweil weiter mit Personenverkehr ausgestattet, durch die weiten Linien ins preußische Hinterland bietet sich wieder die Möglichkeit für lukrative Geschäfte. Selbst Schwerin bekommt eine kleine Linie, damit auch den Einwohnern der zwei Häuser in der Stadt eine Möglichkeit bleibt, nach Berlin zu fahren. Auch wenn es ein schöner Umweg ist. Jetzt aber historische Butter bei die Fische: Was wir im Jahr 1846 schaffen, wurde in Echt bereits 1846 realisiert: Im Dezember dieses Jahres wurde die Strecke fertiggestellt und in entspannten 9 Stunden konnte der erste Zug von Hamburg in die Hauptstadt fahren. Allerdings geschah dies in der Form einer Privatgesellschaft, erst 1884 ging die Strecke langsam in den Betrieb der Preußische Staatseisenbahnen über. Immerhin im Namen Preußens sind wir hier ein wenig schneller. Vom Verlauf her ist die von uns gewählte Strecke natürlich nicht rentabel, diese verlief ziemlich direkt zwischen Hamburg und Berlin: Statt Braunschweig oder Hannover ging es hier durch Ludwigslust oder Bad Wilsnack. Unser Schienennetzwerk orientiert sich eher an einem anderen historischen Vorbild: Der Magdeburg-Halberstädter Eisenbahngesellschaft. Diese baute ein dichtes Schienennetz in dem Gebiet zwischen Hannover und Berlin, wobei auch Magdeburg angeschlossen war. Braunschweig interessanterweise nicht, aber dort gab es andere Gesellschaften (u.A. eine Direktverbindung von Hannover nach Braunschweig). Generell gab es beim Aufkommen der damaligen Eisenbahn viele kleine Linien, weshalb man Bismarck Drang, diese unter einen Hut (oder unter eine Pickelhaube) zu bekommen, gut nachvollziehen kann. Eventuell möchte das Szenario diese Zersplitterung der Bahnlinien in Deutschland auch durch die hohe Zahl an Computergegnern wiedergeben, denn 3 Gegenspieler hat man in kaum einem anderen Szenario.

Mit der Westerweiterung haben wir ein sehr stabiles Schienennetz, mit welchem sich gutes Geld verdienen lässt. Auch schon genug, um für fast alle anderen Kleinstaaten die Rechte zu erwerben. Deshalb lasse ich hier die Zeit ein wenig verstreichen, passe nur einige Zuglinien an und besorge mir mit dem Geld weitere Zugangsrechte für anderen Gebiete. Dabei kommt jetzt ein Wandel in meiner Spielstrategie: Durch die beständig hohen Einnahmen wird es nicht mehr nötig sein, ausführliche Linien innerhalb der jeweiligen Gebiete zu bauen. Deshalb werde ich mich auf sogenannte „Stichlinien“ beschränken, also nur einen Bahnhof errichten, um das gesamte Gebiet zu gewinnen. Los geht es dabei in Dortmund, um Westfalen zu gewinnen:

dortmund

Diese Nordanbindung über Helgoland ist übrigens nicht wirklich historisch, denn die nördlichste Direktverbindung von Dortmund ging nach Minden, als Teil der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft. Diese bekam zwar später auch den Auftrag, eine Linie nach Hamburg zu bauen, erweiterte aber nicht den Streckenabschnitt hinter Minden, sondern baute etwas weiter nördlich eine neue Strecke, welche unserer schon eher kommt. Mit Westfalen im Gepäck geht es nun auch einmal in den Süden. Von Hannover aus machen wir uns auf den Weg in südlichere Gefilde:

7

Wer jetzt genau hinschaut, wird auf dem Bild alle 3 Bahnhofsgrößer in Railroad Tycoon II erkennen. Denn gleich drei Kleinstaaten wurden hier angeschlossen, auch wenn nur eine Stadt zu sehen ist. Nördlich von Frankfurt befindet sich der Kleinstaat Hessen-Kassel, südwestlich das Königreich Nassau. Hier zeigt sich eine Schwäche dieses Szenarios: Einige Gebiete sind wirtschaftlich kaum sinnvoll anzubinden und man nimmt sie eher mit, als wahr. Aus beiden Gebieten würden sich kaum lukrative Linien erschließen lassen, deshalb habe ich mir dabei auch keine große Mühe gegeben. Die Szenariobedingungen werden trotzdem erfüllt und darauf kommt es an. Frankfurt bekommt dafür einen schönen großen Bahnhof und ein paar schöne Fernzüge nach Preußen. Diese fuhren im 19. Jhdt. Übrigens nicht direkt nach Berlin, der Knotenpunkt für andere Linien lag in Lehrte bei Hannover, Frankfurt hatte viele Verbindungen im Rhein-Main Gebiet. Eine direkte Nord-Süd-Verbindung in der Hinsicht gab es gar nicht, erst später wurden über Sachsen und Bayern direkte Verbindungen geschaffen.

Stichproben

Mit unserem momentanen Liniennetz ist dieses Szenario schon weit fortgeschritten. Es gibt regelmäßig hohe Einnahmen und die KI-Spieler stoßen schnell an die Grenzen ihrer Möglichkeiten. Zwar besetzen sie schnell die freien Städte, aber sie versuchen nicht, an unser Netzwerk heranzugehen oder uns Frachtgut wegzufahren. Wir spielen also eher friedlich miteinander als gegeneinander. Aus diesem Grund warte ich auch wieder eine längere Zeit, bis ich genügend Gelder für die fehlenden Bundesstaaten (außer Bayern) habe. Diese werden dann in einem eher teuren Rechtepaket erworben und es geht mit den Stichlinien weiter:

mannheimIn einem Schwung werden Mannheim und Heidelberg angeschlossen, was uns zwei weitere Bundesstaaten bringt. Die Verbindung Frankfurt-Mannheim-Heidelberg ist dabei wieder einem historischen Vorbild nach gebaut: der Main-Neckar-Eisenbahn. 1846 eröffnet bediente sie vor allem die drei großen Städte in diesem Gebiet, 5 Jahre später folgte der Anschluss an die Verbindung nach Kassel. Quasi von unten nach oben, andersherum als wir es im Spiel gebaut haben.

stuttgartOhne Pause geht es von Heidelberg anschließend nach Stuttgart weiter, womit der ganze westliche Süden erschlossen ist. Jedenfalls mit einem Bahnhof! Hier kam uns Adolph von Hansemann jedoch schon zuvor, was für die Siegesbedingungen aber kein Problem ist. Und mit dem Bau um 1861 kommen wir dieser Strecke fast 100 Jahre zuvor: 1966 wurde die Schnellstrecke zwischen Mannheim und Stuttgart eröffnet, um die bisherige Hauptstrecke zwischen Bietigheim und Bruchsal zu entlasten. Auch wenn man sich das bei diesem Orten kaum vorstellen kann. Aber zur damaligen Zeit lief auch der internationale Fernverkehr größtenteils über diese Strecke. Andere Linien waren bspw die Bahnstrecke Karlsruhe–Mühlacker, aber zwischen diesen großen Städten ist unsere Direktverbindung im Spiel geradezu revolutionär. Wie gewohnt werden neue Personenzüge eingerichtet, die Gelder sprudeln derweil prächtig. Nachdem wir uns im Westen nun ausgetobt haben, machen wir uns an die letzten fehlenden Staaten:

9In Sachsen kommt es zum nächsten“Konflikt“, da alle Städte dort bereits in Hand des Konkurrenten sind. Wir müssen uns also irgendwie hineindrängen, um die Staaten für uns zu gewinnen. Mit den Geldreserven ist das aber kein Problem und wir bauen von Magdeburg aus eine Verbindung nach Erfurt und Zwickau, an Plauen fahren wir nur vorbei. Eine Verbindung zwischen zwei solch „kleinen“ Städten lehnt sich hier an keinem Vorbild an, denn die größten Linien bestanden zwischen Leipzig und Dresden, welche sukzessive erweitert wurden. Ein Anschluss an eine Strecke nach Berlin folgte aber erst 1865, insofern sind wir mit 1860 gar nicht so weit weg von dem historischen Wert. Mit genügend Bundesstaaten im Gepäck fehlt nun nur noch Bayern, um die Medaille zu bekommen. Ich entscheide mich nun, die benötigten 24T$ zu sammeln. 24T$ ist dabei eine ordentliche Summe, weil es gut 20T$ mehr ist, als für den bisher teuersten Staat. Nach 3 Jahren haben wir das Geld aber beisammen und können uns die Baurechte nach Bayern erwerben. Die logische Folge ist die Stichlinie nach Bamberg:

10Wie schon erwähnt gab es zwischen Bayern und Sachsen im 19. Jhdt. Einen regen Eisenbahnaustausch. 1841 gründete sich die Sächsisch-Bayerische Eisenbahn-Compagnie und baute eine (allerdings wenig erfolgreiche) Strecke zwischen Leipzig und Hof. Hof ist zwar nicht ganz Bamberg, aber Nordbayern, das passt also. Nachdem wir nun das Jahr zu ende gespielt haben, folgt die Nachricht, auf die wir gewartet haben:

11Gold! Die Medaille legen wir uns doch gerne ins Regal. Zusätzlich kündigt uns das Szenario noch an, dass wir 1864 den Weg zum Erfolg für das Deutsche Reich freigeräumt hätten. Also gute 7 Jahre vor der eigentlichen Reichsgründung: Hier sieht man wieder, dass man sich mit einem friedlichen Eisenbahnbau die Einigungskriege hätte sparen können. Witziger ist da schon die Äußerung, dass wir ja schon einen Kaiser haben würden. Hier richtet sich das Spiel wohl an den eigentlichen Zieldaten (1876-1874), bei welchen das Kaiserreich auch schon längst existieren würde. Aber da wir das Spiel schneller gewonnen haben, als es das Szenario vorgesehen hat, nehmen wir auch gerne die Königskrone!

Dieser Zug endet hier!

Es ist geschafft. Nach gut 14 Jahren haben wir genügend deutsche Kleinstaaten miteinander verbunden, um das Deutsche Kaiserreich zu begründen. Damit kommen wir dem eigentlichen Datum 1871 um 7 Jahre voraus, da das Szenario die Siegesbedingungen fortlaufend prüft und nicht erst am „Stichdatum“. Und wir nehmen neben der Goldmedallie auch einige Erkenntnisse aus diesem Szenario mit. Zum einen wurde Bismarcks Rolle zwar nicht umgeschrieben, aber den Spielbedingungen angepasst: Der Einer des Reichs wurde in einen Eisenbahnkontext übertragen und mit dem typischen deutschen Föderalismus ergänzt. Führende Industrielle und Eisenbahner seiner Zeit wurden ebenfalls untergebracht, wenn auch als „Gegenspieler“ Bismarcks. Was besonders merkwürdig ist, wenn man sich die Beschreibungen durchliest, in welchen auf die Zusammenarbeit mit Bismarck verwiesen wird. 

Dem amerikanischen Entwicklerstudio gelingt es hier trotzdem mit dem Zusammenwerfen von verschiedenen Elementen und Personen der deutschen Geschichte ein stimmiges Szenario zu schaffen. Man merkt beim Spielen schnell, dass ein gutes Spielgefühl für die Entwickler wichtiger war, als historische Genauigkeit, diese fehlt nämlich in mehreren kleinen und größeren Punkten. Interessant ist, dass der Spieler oftmals unbewusst tatsächliche historische Linien nachbaut, weil es die Bedingungen im Szenario so ermöglichen. Berlin als Hauptstadt, Lehrte (Hannover) als Kreuzzungsbahnhof oder die „Nord“-Süd-Verbindung von Sachsen nach Bayern sind alles Elemente, die auch von der Spielstrategie empfohlen und wahrgenommen werden. Alles in allem spielt sich das Szenario sehr gut und bietet mit Bismarck als Eisenbahner ein Thema, das bei seinen sonstigen Erfolgen immer untergehen würde. Auch wenn er dort eher weniger erfolgreich war, ist das ein Aspekt, welcher gerne mehr in den Fokus rücken darf. Denn welcher andere Kanzler kann schon von sich behaupten, einen eigenen Bahnhof gehabt zu haben?

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