„Atomkraft – Nein Danke!“ – Die Aufschrift auf den in den 70ern und 80ern populären Buttons werden auch heute noch gerne genutzt, um gegen Atomkraftwerke zu protestieren. Diese kamen in den 60ern zum ersten Mal auf und sollte eine Alternative zu den bereits bekannten Energiegewinnungsarten darstellen (Kohle und Gas bspw.). Gut 10 Jahre zuvor hatte man schon sehen können, welche Energie durch die Kernspaltung freigesetzt werden konnte: 1945 zündeten die Amerikaner über Hiroshima die erste Atombombe und töteten damit um die 100.00 Menschen, von der Zerstörung ganz zu schweigen. Bereits seit 1938 hatte man daran geforscht. Man hatte also gesehen, dass Atomkraft gewaltige Möglichkeiten, aber auch Gefahren mit sich brachte. Der Umgang mit Atomkraft sollte die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg für lange Zeit prägen und auch heute ist dies noch ein sehr streitbares Thema. Civilization hat sich diesem auch angenommen und dem Atomzeitalter eine eigene Epoche spendiert. Hier soll nun der Zeitraum nach der Moderne abgedeckt werden, bevor wir in 2 Wochen dann in die letzte Epoche kommen. Heute kümmern wir uns aber um das Atomzeitalter, schauen dort auf die Technologien und überprüfen, ob ein Bezug zur Atomenergie vorhanden ist oder ob man nur den zeitlichen Aspekt beachtet hat. Also nur dort platziert sind, weil sie zu einer zeitlich passenden Zeit erforscht wurden, aber nicht viel mit Atomkraft zu tun haben. Das gilt es nun herauszufinden, viel Spass beim Lesen!
Kleinkram
Die erste Technologie ist das Penicillin, welches aus der Kühltechnik und dem Plastik hervorgeht. Das auch heute noch verwendete Antibiotikum wurde erstmals 1928 entdeckt, dort aber noch nicht als Medikament verwendet. Der Bakteriologe Alexander Fleming bemerkte es eher durch Zufall: Als er nach den Sommerferien auf eine davor mit Bakterien bereitgestellte Agarplatte blickte, bemerkte er einen Schimmelpilz, in deren Umgebung sich die Bakterien nicht ausgebreitet hatten: Penicillin! Und da sage noch einer, Ferien würde sich nicht lohnen!

Er machte sogar ein paar Experimente mit diesem neuen Pilz, kam aber (noch) nicht auf die Idee, dass es als Medikament dienen könnte. Dies geschah ein paar Jahre später, 1941 wurde der erste Mensch mit Penicillin behandelt, 1942 fing man mit der industriellen Produktion an. Nachdem Fleming mit zwei weiteren Kollegen 1945 den Nobelpreis für Medizin erhielt, kann man das Penicillin als erforscht angesehen haben. Zeitlich passt dies in den Zeitraum des Atomzeitalters, aber inhaltlich hat es wenig damit zu run. Man brauchte keine große Atomenergie, um Penicillin zu erforschen. Da macht es mit den Vorentwicklungen mehr Sinn, die Kühltechnik war für das Produzieren und Lagern von Medizin enorm wichtig, ebenso das Plastik für die Arbeit mit den Medikamenten.
Näher am Namen ist nun die nächste Technologie: Die Atomtheorie. Und hier machen wir etwas, was wir schon länger nicht gemacht haben, es geht (kurz) zurück in die Antike. Im 4. Jhdt. v. Chr. überlegte sich der griechische Philosoph Demokrit bereits ein solches Modell. Hierbei postulierte er, dass die ganze Natur aus winzigen Teilchen zusammengesetzt sei, den Atomen. Großen Anklang fand diese neue Idee aber nicht, sein Kollege Aristoteles versuchte sogar, sie zu widerlegen. So blieb dies die einzige Atomtheorie, erst über 2000 Jahre später sollte ein neuer Versuch gewagt werden. Und im Jahr 1808 wurde das ganze vom Engländer John Dalton dann auch wissenschaftlich bestätigt. Dies geschah durch die Formulierung des Gesetzes der multiplen Proportionen, worüber ich hier jetzt aber nicht weiter eingehen „möchte“ 😀 . Insofern war die Atomtheorie bereits 1808 bestätigt, nur über die Frage, WIE genau Atommodelle aussehen, wurde danach noch gestritten. Fakt ist aber, dass die Atomtheorie eigentlich viel zu spät im Spiel kommt. Der von der Epocheneinteilung logische Zeitraum um die Zeit nach dem 2. Weltkrieg wird deutlich verfehlt. Selbst wenn man andere Atommodelle heranzieht, landet man höchstens in den 20ern. Hierfür gibt es unterschiedliche Gründe: Auch wenn man relativ früh wusste, dass es Atome gab, konnte man mit dem Wissen wenig anfangen. Da im Spiel mit dem Erforschen einer Technologie auch immer etwas neues freigeschaltet werden muss, konnte man sie nicht weiter vorne packen, um dadurch „nichts“ oder „unpassendes“ freizuschalten. Durch die Atomtheorie bspw. den Eifelturm bauen zu können, wäre noch sinnloser. Weiterhin soll der Bezug zum Epochennamen hervorgehoben werden. Im Atomzeitalter erforscht man die Atomtheorie und später die Kernspaltung. Wobei es hier eigentlich klüger gewesen wäre, die Atomtheorie kurz vor dem Atomzeitalter zu erforschen, um zeigen zu können, damit man eine logische Folge aufzeigen kann. So hat man dasselbe Problem wie bei der Industrialisierung: man kommt erst in die Epoche und erforscht dann die Sache, weshalb man die Epoche so nennt. Ein weiterer Grund könnte der direkte Bezug zur Kernspaltung sein. Hier setzt das Spiel das Manhatten-Projekt aber logisch falsch um: Durch das Erforschen der Atomtheorie kann man das Manhatten-Projekt bauen, was dann zur Kernspaltung führt. Hier werden Ursache und Folge wieder einmal verdreht, denn erst durch die Entdeckung der Kernspaltung kam man auf die Idee, im Manhatten-Projekt eine Atombombe zu bauen. Hier suggeriert das Spiel, dass man durch das Manhatten-Projekt die Kernspaltung entdeckt hätte, was nicht stimmt. Aber mehr dazu dann beim dazugehörigen Punkt. Die Vorentwicklungen in Form von Elektronik und Plastik passen dagegen, wie schon beim Penecilin gilt, dass viele moderne Hilfsmittel für die Forschung nötig waren, um diesen Wissensgewinn erhalten zu können.
Kommen wir nun zur Lieblingstechnologie aller Autofahrer: Dem Radar. Die Basis für die späteren Radarfallen stammt bereits aus dem 19. Jhdt.: Heinrich Hertz lieferte 1886 den Beweis dafür, dass metallische Gegenstände Radiowellen reflektieren. 18 Jahre später entwickelte der Christian Hülsmeyer ein erstes Gerät, mit welchem es möglich war, Entfernungen aufgrund von Radiowellen zu messen. Er lies sich seine Erfindung im selben Jahr als Patent anmelden, was er u.A. so formulierte:
Verfahren, um entfernte metallische Gegenstände mittels elektrischer Wellen einem Beobachter zu melden.
Wenn man das Jahr 1904 nun als Ausgangspunkt für den Radar nimmt, ist man auch hier weit vom eigentlichen Atomzeitalter entfernt. Auch inhaltlich hat der Radar wenig mit der Atomtheorie zu tun. Das Spiel setzt den Fokus hier wohl auf die Weiterentwicklung im zweiten Weltkrieg, sowohl von deutscher, als auch von Seiten der Alliierten kam es zu einem großen Sprung in der Radartechnologie. Denn für den Krieg war es entscheidend, die Entfernung von gegnerischen Schiffen oder Flugzeugen zu wissen. Hierauf hätte das Spiel besser hinweisen können, wenn man die Luftfahrt als Voraussetzung für den Radar gehabt hätte, die Balistik macht eher weniger Sinn. Zweite Voraussetzung ist die Elektronik, welche besser in den Kontext passt.

Große Verbundenheit
Verbundene Waffen sind Technologie #4. Hiermit ist nicht gemeint, durch das Zusammenbinden von Pistole und Gewehr eine stärkere Waffe zu bekommen (modernes Rollenspieldenken!), sondern Arten von Truppen so zu kombinieren, dass man eine möglichst effektive Angriffstruppe hatte. Aufgrund des technischen Fortschritts zur Zeit des zweiten Weltkriegs war dies auch nötig und man konnte es sich nicht mehr leisten, nur aus einer Art bestehende Truppen zu haben. Hier hatte man nun neben den normalen Infanterietrupps auch mechanisierte Infanterie in Form von Panzern. Tatsächlich ist das Kombinieren von Truppen auch schon in der Antike ein Thema gewesen, nur dass man dort nicht Panzer und Infanterie, sondern Speerkämpfer und Reiter aufgestellt hat. Auch im Mittelalter und darüber hinaus wurden Einheiten immer gezielt eingesetzt, aber erst im 20. Jhdt. kam es zu verbindlichen Überlegungen, welche an Generäle weitergegeben wurden. Vorher war es meist jedem Feldherrn selbst überlassen, wir er seine Truppen aufstellt. Nun gab es Vorschriften, in denen man je nach Lage der Situation handeln konnte. Für das deutsche Heer wurde bspw. 1922 eine solche Vorschrift herausgegeben, in welcher die Erfahrungen des ersten Weltkriegs eingeflossen waren. Daher sind die verbundenen Waffen kurz vor dem Atomzeitalter zu platzieren, historisch besser ist die Ableitung aus zwei vorherigen Technologien, welche auch eher einen militärischen Aspekt haben: die Balistik und der Verbrennungsmotor.
Während es im Atomzeitalter viel militärisches zu erforschen gibt, schauen wir uns nun eine der wenigen Ausnahmen an: die Ökologie. Zum ersten Mal wurde dieser Begriff 1866 verwendet, der deutsche Biologe Ernst Haeckel definierte sie als Beziehung zwischen der Natur und ihrer Außenwelt. Sprich: wie wirken Lebewesen auf die Natur ein und wie wirkt die Natur auf die Lebewesen ein?

Wirklich durchsetzen konnte sich diese Denkweise zu dieser Zeit aber noch nicht, denn man betrachtete Zoologie und die Botanik als zwei unterschiedliche Forschungsgebiete. In den nächsten Jahren sollten dann einzelne Unterkonzepte entwickelt werden, bis der Begriff des Ökosystems 1935 durch den Briten Arthur George Tansley geprägt wurde. Hier wird die Umwelt nun als ein ganzes Konzept mit zahlreichen Wechselwirkungen begriffen, in welchem auch der Mensch großen Einfluss hat. Durch das 1953 erschiene Werk Fundamentals of ecology des Amerikaners Eugene P. Odum war die Ökologie als wissenschaftliche Disziplin endgültig etabliert. Zeitlich passt man damit in den gesuchten Zeitraum, inhaltlich eher weniger. Denn die Atomtheorie hatte keinen Einfluss in die Ökologieforschung. Daher macht es im Spiel auch wenig Sinn, die Ökologie aus dieser hervorgehen zu lassen. Ebenso sieht es bei dem Penicillin als zweiter Voraussetzung aus, das Spiel will hier zeigen, dass Ökologie eine zivile Technologie ist und diese sind im Technologiebaum eher oben platziert. Daher musste sie dorthin gepackt werden, auch wenn sie als logische Folge in diesem Baum wenig Sinn macht.
Kommen wir nun zum eigentlichen Kern dieser Epoche, nämlich zur Kernspaltung. Otto Hahn entdeckte 1938 bei einem Versuch in Berlin, dass Uran bei Bestrahlung mit Neutronen in zwei Spaltprodukte zerfiel und dabei Energie freilies. Und diese Energie nutzen zu können wird ein zentraler Gedanke sein, sowohl im zivilen, als auch im militärischen Sektor. Dies wird im Spiel auch beides wiedergegeben: Zum einen schaltet man das Atomkraft durch das Erforschen frei, welches einer Stadt mehr Produktion bringt, zum anderen die Atombombe, eine der stärksten Waffen im ganzen Spiel. Zum Bau der Atombombe muss man vorher aber erst das Manhatten-Projekt gebaut haben, welches durch die Atomtheorie freigeschaltet wird. Wie schon erwähnt, hätte man sich das entweder ganz sparen oder in die Kernspaltung packen können. Denn ohne die Entdeckung der Kernspaltung hätte es das Manhatten-Projekt nie gegeben. Die Erforschung der Atombombe braucht ja das Wissen über die freigesetzte Energie. Wirklich besonders wirkt sich das Erfinden auf das Spielgeschehen nicht aus. Das Atomkraft ist im Endeffekt nur eines von vielen Gebäuden, die die Produktion in der Stadt erhöhen und die Atombombe ist sicherlich eine starke Einheit, aber auch keine übermächtige. Andere Einheiten werden ebenso gebraucht, um einen Krieg zu gewinnen.

Hoch hinaus
In der Luft (oder sogar noch höher!) geht es mit der nächsten Technologie, der Raketentechnik. Diese befasst sich mit allen Punkten, die für den erfolgreichen Start einer Rakete nötig sind. Der erste auch aufgezeichnete Start stammt aus dem Mittelalter, 1264 wurde in China eine Rakete gezündet, wahrscheinlich benutzt sie Schießpulver als Antrieb. Auch sollten diese von sich aus keinen Schaden anrichten, sondern lediglich die gegnerischen Pferde aufschrecken. In den nächsten Jahrhunderten sollten dann weitere Raketen folgen, wenn auch ohne wissenschaftliche Basis. Dies sollte erst Anfang des 20. Jhdts. Geschenen. 1903 formulierte der Russe Konstantin Ziolkowski die sogenannte Raketengrundgleichung, mit welcher eine Gesetzmäßigkeit beim Start von Raketen bewiesen (und errechnet!) werden konnte. Sein amerikaner Kollege Robert Goddard gilt als Erfinder der modernen Raketentechnik, da er 1929 zum ersten Mal eine Rakete mit Nutzlast startete, welche 27 Meter (unglaublich für damalige Verhältnisse!) in die Luft flog. Bereits ein Jahr zuvor wurde in Deutschland der erste bemannte Flug mit einem Raketenflugzeug durchgeführt, weshalb diese beiden Jahr als Beginn der modernen Raketentechnik angesehen werden können.

Im Spiel wirkt sich die Technologie vor allem militärisch aus: Raketenartillerie und Mobile Boden-Luft-Rakete als neue Einheiten stärken vor allem die Offensive. Aber man schaltet auch das Apollo-Projekt frei, was die Grundlage für den Wissenschaftssieg ist. Bei diesem gilt es, zuerst 6 Raumschiffteile zu bauen und mit diesen ins Weltall zu fliegen. Insofern zeigt das Spiel die Bedeutung der Raketentechnik für die Raumfahrt sehr gut auf und macht dem Spieler bewusst, dass hier der Grundstein für die Raumfahrt liegt. Wie unwahrscheinlich dies vor 100 Jahren war, kann man daran sehen, dass Zeitungen Goddard damals als Mondmann verspotteten, weil er die Möglichkeit, zum Mond zu fliegen, formulierte. Aber am Ende sollte er Recht behalten. Zeitlich gesehen ist die Raketentechnik ein wenig zu früh, aber da sie ständig weiterentwicklt und auch in Kombination mit der Kernspaltung (→ Atomraketen) verbunden wurden, kann man das durchgehen lassen.
Abschließend blicken wir dann noch auf den Computer. Also nicht nur beim Lesen dieses Artikels, sondern auch im Spiel. Die Computertechnologie ist die letzte Technologie des Atomzeitalters. Bereits vor dem 20. Jhdt. hatte man Computersysteme, welche allerdings ohne Elektronik arbeiteten und nur zum Erzeugen von Daten, nicht aber zum Speichern existierten. Die ersten Digitalrechner wurde um 1940 herum erfunden, mit Namen wie ENIAC oder Z3 enstanden die ersten funktionsfähigen Digitalrechner.

Auch wenn der damalige IBM-Chef Watson noch skeptisch war (Ich glaube, es gibt einen weltweiten Bedarf an vielleicht fünf Computern, 1943), sollte der Computer ab dem Ende des zweiten Weltkriegs nicht mehr aufzuhalten sein. Spätestens mit der Einführung von privaten Computern für den Eigengebrauch setzte er sich durch, heute ist eine Welt ohne Computer wohl undenkbar. Einen Bezug zur Kernspaltung gibt es zwar nicht, aber die zeitliche Ebene ist doch sehr ähnlich, wenn man sie mit der Erforschung von Atomen vergleicht. Spielerisch geht er aus dem Radar und aus den verbundenen Waffen hervor, was so keinen Sinn zu ergeben scheint, aber tatsächlich ist der Computer vor allem aus militärischen Aspekten entstanden. Die Forschung an Computersystemen sollte vor allem dem eigenen Militär dienen, sei es durch das Entschlüsseln von Nachrichten, sei es durch das Berechnen von Tabellen für das Militär. Erst nach dem zweiten Weltkrieg rückte der zivile Fokus in den Fordergrund, welcher im Spiel auch komplett fehlt. Mit dem Kampfhubschrauber wird auch nur eine militärische Einheit freigeschaltet, dazu gibt es zwar noch die große Firewall, welche aber eher eine Folge der Computertechnologie war und keine direkte Entdeckung.
Fazit
Das Atomzeitalter wird seinem Namen nur teilweise gerecht. Zwar gibt es 2 Technologien mit direktem Bezug zum Namen der Epoche, aber diese stechen spielerisch gesehen nicht besonders heraus (Atomtheorie und Kernspaltung). Die Atomtheorie an sich passt auch zeitlich nicht in den Zeitraum um den zweiten Weltkrieg bzw. die Nachkriegszeit und kommt wohl nur wegen des Namenbezugs vor. Die übrigen Technologien passen zeitlich meistens in diesen Zeitraum, bis auf die Raketentechnik gibt es keinen klaren Bezug zur Atomtheorie. Die ganzen Fragen, die sich mit dem Arbeiten mit Atomenergie stellen, werden im Spiel nicht gestellt. Das Atomkraftwerk als Produktionsgebäude ist nur eins von vielen, Atombomben sind zwar eine starke Einheit, werden aber in der nächsten Epoche relativ schnell von stärkeren ersetzt. Weitere Aspekte wie Atommüll oder Bürgerproteste tauchen nicht auf, lediglich ein Atomwaffensperrvertrag kann im Weltkongress vorgeschlagen werden, wobei der erste „echte“ Vertrag 1968 unterzeichnet wurde. Ansonsten fällt es auf, dass das Atomzeitalter eine sehr militärische Epoche im Spiel ist. 5 zivilen Gebäuden und Einheiten stehen 11 militärische gegenüber. Zum Vergleich: in der Antike schaltet man 12 zivile Gebäude und Einheiten frei, dafür nur 7 militärische. Dies hat auch spielerische Aspekte, denn man befindet sich langsam in der Endphase des Spiels und der Fokus verschiebt sich vom Bauen und Errichten des Staates auf andere Punkte. Hier sind vor allem die Siegbedingungen zu nennen, Eroberungssieg und Weltraumsieg sind zwei, auf welche man sich in diesem Zeitalter konzentriert. Die Entwickler haben sich wohl an den historischen Gegebenheiten orientiert: der zweite Weltkrieg zu dieser Zeit war der letzte große Eroberungs- und Besetzungskrieg, der die ganze Welt betraf, gut 10 Jahre nach dessen Ende wurde 1957 mit dem sowjetischen Satelliten Sputnik der Startschuss für die Raumfahrt gegeben. Interessant ist dabei auch, dass viele Technologien, die für die Welt eher zivilen Nutzen hatten, im Spiel rein militärisch verwendet werden (bspw. die Computertechnologie).
Insgesamt wird nur in Teilen deutlich, wieso diese Epoche die Bezeichnung Atomzeitalter bekommen hat. Der Fokus auf den zweiten Weltkrieg und die dazugehörige Nachkriegszeit hätte wohl weder in die Moderne (zu großer Unterschied der einzelnen Technologien), noch in das Informationszeitalter (erst viel später anzusetzen) gepasst. Die bis heute noch spürbaren Nachwirkungen dieser Epoche rechtfertigen die Entscheidung, auch wenn sie in der Umsetzung nicht ganz gelungen ist. Den Protest „Atomzeitalter – Nein Danke!“ wird man von mir also nicht hören.